Lehrer sein, Schüler sein
Wie erfrischend es doch ist, wenn ein „alter“ (so alt ist er gar nicht) Lehrer zu Besuch ist und die Trainings im eigenen Dojo anleitet. Auf einmal muss ich wieder Schüler sein, wobei das „müssen“ vielmehr ein „dürfen“ ist. Es ist wie ein Aufatmen. Als Lehrer bin ich mit dem Leiten der Stunde beschäftigt, beobachte von außen, erkläre und bringe Anekdoten und Vergleiche. Es gilt, das richtige Mass zu finden auf technischer, philosophischer und individueller Ebene – orientiert an den Personen, die auf der Matte sind. Fordern und auch überfordern … gelegentlich auch eine Unterforderung riskieren. Motivieren und antreiben, dann wieder (zu)lassen und es aushalten, auch einmal nichts zu korrigieren. Es sind unzählige Nuancen, die sich auf der Matte befinden, die – mal weniger, mal mehr – aufblähen und zu Themen werden können. Die eigene Praxis, das eigene Bewegen rückt in den Hintergrund bis auf die wenigen Momente, in denen ich vorzeige. All das fällt mit einem Schlag weg, wenn ein anderer
19. Mai 2025